Friedensgebet
Montags um 19 Uhr in der Kirche Lippinghausen Mit Gebeten, Lesungen und Musik wollen wir ein Zeichen gegen alle machtgierigen Kriegstreiber dieser Welt setzen. Leider ist zurzeit kein Ende des Krieges in der Ukraine absehbar.
Seit über einem Jahr treffen sich jeden
Montag um 19:00 Menschen in der Lippinghauser
Kirche zum Friedensgebet,
um der unter dem grausamen Krieg in
der Ukraine leidenden Menschen zu gedenken
und für sie zu beten. Aber ebenso
wünschen sich manche Teilnehmer
für sich selbst, diesem Krieg, den eigenen
Ängsten und Sorgen etwas Konstruktives,
Ermutigendes, Sinnstiftendes
entgegenzusetzen.
Das Friedensgebet am 6.3.23 wurde vom
Gospelchor Good News inhaltlich wie
musikalisch gestaltet in der festen Überzeugung,
dass gerade auch Musik ein
Wegbereiter sein kann für ein friedliches
Miteinander in einer unfriedlichen Zeit.
Die Besucher wurden musikalisch in
Empfang genommen und vom Chorleiter
Ralf Diestelhorst begrüßt. Im folgenden
Eingangslied „Der mich sieht“
thematisierte der Chor die aktuelle
Jahreslosung mit ihrer Mut machenden
Versicherung, dass unser Gott uns allzeit
sieht in unserer Angst, unserer Unsicherheit,
unserer Verzweiflung, in unserem
Bitten um Frieden. Wir werden von
ihm wahrgenommen.
Der allgemeine Wunsch nach Frieden
nicht nur in der Ukraine fand seinen
Ausdruck in der musikalischen Bitte
„Give us peace“: „Meinen Frieden lasse
ich euch. Es ist nicht der Friede, den die
Welt gibt. Meinen Frieden gebe ich euch.“
Beim Refrain stimmte die Gemeinde
nach jeder Strophe in die Bitte mit ein:
„Gib uns Frieden, gib uns Frieden … Amen“
Dennoch hat der Krieg in der Ukraine bis
heute nichts von seinem Schrecken verloren,
so dass man auch mutlos werden
könnte. Hier setzte die Ansprache von
Mitsänger Manfred Bareis an, indem er
den Psalm 142 aufgriff: Der von Saul verfolgte
David musste sich in einer Höhle
verstecken. Trotz seiner Angst und Einsamkeit
verzweifelte er nicht, sondern behielt
auch in dieser Notlage seine Hoffnung
auf Gott und Gottes Hilfe. Diese
Perspektive der Zuversicht wurde vom
Chor musikalisch gestaltet in dem Lied
„Die Hoffnung lebt zuerst“. Wir alle sollten
uns diese Zuversicht nicht nehmen lassen:
„Ein Traum bringt uns zusammen. Wir
hoffen nicht allein und schließen dabei dieses
ganze Land in unsre Hoffnung ein. Die
Hoffnung lebt zuerst. Sie streckt die Hände
aus … hört nicht auf, geht Schritt für Schritt
voraus, bis wir am Ende in den weiten Himmel
sehn. Die Hoffnung lebt zuerst.“
Nach dem vom Chor ausgewählten und
vorgetragenen Fürbittengebet folgte das
„Vater unser“ wieder in der musikalischen
Version (EG 188), in die alle Anwesenden
gemeinsam einstimmten.
Die Hoffnung lebt zuerst …. Doch diese
hoffnungsvolle Zuversicht wird nicht von
selbst zum Ziel führen. Und so rief das
abschließende Chorlied alle auf, auch
im persönlichen Alltag wachsamer, aufmerksamer
für einander zu sein, mehr
zusammenzuhalten, um auch hier – im
Kleinen – schon eine Änderung zum
Besseren zu erreichen.
Stehend sangen fast alle Anwesenden
den Refrain des Liedes mit: „Let us stand
hand in hand“: „Lasst uns Hand in Hand
zusammenstehen, lasst uns die Welt verändern.
Was wäre, wenn wir auch nur ein
einziges Leben berühren könnten, dann
schon werden wir sehen, was Liebe bewirken
kann.“
Nicht jeder wagte dabei schon, zum Zeichen
der Solidarität den Nachbarn die
Hände zu reichen, sei es dem „ostwestfälischen
Temperament“ oder der noch
nicht vergessenen Corona-Pandemie
geschuldet. Aber ein Anfang wurde gemacht.
Text