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Der Ort Oetinghausen
Oetinghausen ist einer von sechs Ortsteilen der 1969 gebildeten Kommunalgemeinde Hiddenhausen (knapp 20 000 Einwohner). Diese liegt in Westfalens nördlichstem Zipfel zwischen Herford und Bünde, unweit der Stadt Bielefeld.
Oetinghausen ist ein dörflich geprägter Ort, der sich in den letzten Jahrzehnten zum klassischen Wohnort mit 3800 Einwohnern (Stand 2013) entwickelt hat. Er umfasst die Gebiete Arode, Dorf und Oetinghauser Heide. Zum Ortsgebiet gehört zudem ein Großteil des Naturschutzgebietes "Füllenbruch". Landschaftlich liegt Oetinghausen im Ravensberger Hügelland zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge.
Zur Geschichte
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Oetinghausen zum Kirchspiel Hiddenhausen und man ging zum Gottesdienst in die dortige St. Gangolf-Kirche. Mit fortschreitender Industriealisierung und vor allem mit der Errichtung der Kleinbahn siedelten sich jedoch immer mehr Menschen im Ort an, so dass es schließlich sinnvoll und nötig war, für den wachsenden Südbezirk (Lippinghausen und Oetinghausen) einen eigenen Geistlichen abzustellen. Dieser nahm 1902 die seelsorgerliche Betreuung auf. Schon kurze Zeit später wollten die Oetinghauser auch ihren eigenen Gottesdienst feiern und sonntags nicht mehr nach Hiddenhausen laufen müssen. Obwohl das Hiddenhauser Presbyterium sich aus Angst vor einer möglichen Abspaltung des Südbezirkes deutlich gegen die Errichtung einer zweiten Predigtstelle aussprach, konnten die Oetinghauser ihren Willen durchsetzen. Ab 1908 wird in Oetnghausen regelmäßig Gottesdienst gefeiert, damals zunächst in einem Raum der neu gebauten Schule. 1937/38 bekam der Ort seine eigene Kirche.
In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts hatte sich das kirchliche Leben in den einzelnen Dörfern so weit entwickelt, dass aus den ursprünglichen Nebenbezirken des Kirchspiels eigenständige Kirchengemeinden wurden. Was sechzig Jahre vorher von den Hiddenhauser Presbytern befürchtet worden war, geschah nun: 1962 wurde die Kirchengemeinde Oetinghausen-Lippinghausen gegründet, aus der noch einmal vierzehn Jahre später die Einzelgemeinden Lippinghausen und Oetinghausen hervorgingen. Nach 34 Jahren Selbständigkeit büßten beide Gemeinden diese jedoch 2010 wieder ein, als sie zusamen mit Eilshausen, Hiddenhausen Schweicheln-Bermbeck und Sundern zu einer großen, mehrpfarrigen Gemeinde zusammengelegt wurden, wie sie derzeit von der westfälischen Landeskirche propagiert wird. Damit ist Oetinghausen quasi wieder in den Schoß der Muttergemeinde zurückgekehrt und bildet nun einen von sechs Pfarrbezirken der Ev.-Luth. Stephanus-Kirchengemeinde Hiddenhausen.