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Inschriften am Hiddenhauser Kirchturm-Hahn

freigelegt im Dezember 2015 von Bernd Schnelle, Schmiedemeister/Restaurator in Herford, fotografisch dokumentiert!

V.E.E. 1836

für: von Eller-Eberstein ( = Stifter, Gut Bustedt) und Stiftungs-/Herstellungsjahr

Die Initialen stehen für den Stifter:  Gutsbesitzer Ludwig Caspar Bernhard Franz von Eller-Eberstein  (1812 -1843)  wohnhaft auf Gut Patthorst. Sein Vater, Major und Obristleutnant Carl Christian Heinrich Wilhelm v.E.-E. auf Patthorst (1779-1834), war kurz vor Stiftung des Hiddenhauser Kirchturmhahns verstorben.

H. Ellersiek. 3. Mai 1897

Die  offenbar nötig gewordenen Metallarbeiten am Hahn werden durchgeführt von Kupferschmiedemeister Heinrich Adolf Bernhard Ellersiek (1868-1936   -Tod durch Erhängen! - ), wohnhaft n Hiddenhausen Nr.38  (heute: Maschstraße 4).

H. Klostermann Kupferschmiede vom Blitz getroffen am 12. 7. 1902

Am Sonntag, 12. Juli 1902 erfolgte ein Blitzeinschlag im Kirchturm während eines Gewitters zur  Gottesdienstzeit (beim Schlusssegen)! Bei den Gottesdienstbesuchern brach Panik aus (mehrere Berichte!). Schwere Beschädigungen erlitt das Turmdach, aber es entstand kein Feuer.

Die Reparatur des Tum-Dachstuhls erfolgte durch Tischlermeister Caspar Sork, Hiddenhausen.

Die Reparatur des Hahns besorgte Schmied Klostermann. Der Blitzeinschlag erfolgte am Kopf des Turmhahns: dieser wurde dabei offensichtlich völlig deformiert/zerstört. Der komplett nachgefertigte Kopf ist später mit übereinander lappenden Kupferlaschen (deutlich sichtbar, Fotos) mit dem Korpus verbunden/verlötet worden.

H. Fürmeier Schieferdeckermeister 25.9.1903

Einschuß/Durchschuß durch das Wort "..meister"! Der Name (Fürmeier) ist nicht identifiziert, offenbar en auswärtiger Dachdeckerbetrieb.

27. Juli 1911

Die Inschrift stammt offenbar ebenfalls von Heinrich Ellersiek, steht direkt über der Inschrift von 1897 in gleicher Schrift und Prägung.

Koch 1962, dazu drei Maler-Wappenschilde

Zur Neuvergoldung des Kirchturmhahns wurde der Turmhahn vom Dachdecker (kletterte mit Leiter zur Turmspitze!!) abmontiert, dann mit Seilen von der Turmspitze herabgelassen und in der Malerwerkstatt Koch, Hiddenhausen, vergoldet. In die Kupferplatte des Hahns punzierte Malermeister Friedrich Koch (1914-1990) vor der Vergoldung das Datum "Koch 1962" sowie drei leere Wappenschilde  (= Malerzeichen) !